Vor der Entscheidung im Stadtrat am 14. Dezember 2023
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Wird der Stadtrat nachfragen?

Die Düsseldorfer Gasbeleuchtung ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung – das sagen die Fachleute. Der größte Teil der Ratsmitglieder sieht das nicht so. Das ist ein Grund für die große Zustimmung, ja fast Begeisterung, die die neue Vorlage der Verwaltung in den Fraktionen von CDU, Grünen, SPD, Linke und Klimaliste ausgelöst hat. Nur die FDP stellte in den Ausschüssen noch kritische Fragen. Dabei gibt es noch eine ganze Reihe von Punkten zu klären.

So hat zum Beispiel niemand außer einem von der Stadt beauftragten Fotografen die neuen Laternen mit der „LED-Linsentechnik” auf der Straße gesehen. Laut Pressemitteilung sollte ja auf der Straße „Alte Stadt” eine stehen. Leider Fehlanzeige. Die Leuchte war nur für das Foto aufgestellt worden. Selbst die im Rathausflur aufgestellten Musterleuchten lassen schon erkennen, dass das Foto deutlich geschönt ist.
LED Laternen im Düsseldorfer Rathaus
Auf dem Rathausflur deutlich zu sehen: Das Licht der mit LED bestückten Laternen ist bei weitem nicht so warm und anheimelnd, wie es das Pressefoto der Stadt suggerieren will.

Foto: Vivian Mairich

Wir haben unseren Fragenkatalog allen Ratsmitgliedern zugeschickt, deren E-Mail-Adressen öffentlich verfügbar sind. Es kann also später niemand sagen, sie oder er habe von den Schwachstellen des Konzepts der Verwaltung nichts gewusst. Wir werden am Donnerstag erleben, ob eines der Mitglieder von CDU, Grünen oder SPD den Mut findet, die von den Parteiführungen ausgehandelte Linie durch das Stellen unbequemer Fragen anzuzweifeln. Wir rechnen nicht damit.
Was wird aus dem Denkmalschutz?
Es ist auch davon auszugehen, dass weder der Offene Brief der Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine noch der eindringliche Appell der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bei den Mitgliedern des Stadtrats zu einem nachhaltigen Umdenken führen wird. Deshalb stellt sich die Frage, wie es mit dem Denkmalschutz der Gasbeleuchtung weiter gehen wird.

Fast alle noch stehenden Gaslaternen sind in die Denkmalliste eingetragen. Das waren zum Zeitpunkt der Eintragung 13.984 Stück. Davon sind inzwischen einige in Abstimmung mit dem Denkmalschutz entfernt worden. Die Zahl sollte ja auf 9.850 reduziert werden.

Das zum Landschaftsverband Rheinland (LVR) gehörende Amt für Denkmalpflege im Rheinland mit Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke hat auf jeden Fall schon deutlich gemacht, dass eine umgebaute Gaslaterne mit LED kein Denkmal mehr ist.

Eine Streichung aus der Denkmalliste ist weder bei den Gaslaternen noch bei anderen Objekten so ohne Weiteres möglich. Die Frage ist, ob ein Oberbürgermeister „seine” Denkmalbehörde anweisen kann, das zu tun. Die Stadtverwaltung schweigt bisher dazu. Wir und einige Bürger haben deshalb bereits das Regierungspräsidium als obere Denkmalbehörde auf die Pläne des Stadtrats aufmerksam gemacht.

Ganz so einfach, wie die Stadtspitze sich das vorstellt, wird der Weg zum Abriss hoffentlich nicht werden.
12. Dezember 2023
 
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Neben einem hämisch grinsenden Oberbürgermeister hatte die Übergabe der Unterschriften am 7. September noch ein Strafverfahren zur Folge.

Foto:Judith Tafel

Rathausaktion führt zu Strafverfahren
Bei der Übergabe der Unterschriften am 7. September vor dem Rathaus war zu unserer Überraschung die Polizei mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Da unsere Initiative wohl kaum im Fokus der Polizei stehen dürfte, ist davon auszugehen, dass dieser Einsatz aus dem Rathaus veranlasst worden ist.

Konkrete Folge ist jetzt ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, weil wir eine „Versammlung unter freiem Himmel” nicht angemeldet hatten. Es gibt das Angebot der Staatsanwaltschaft, dieses Verfahren gegen eine Geldbuße von 500 Euro zugunsten der Caritas einzustellen. Wir überlegen zur Zeit noch, ob wir das annehmen oder es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen. Vielleicht gibt es ja unter den Lesern dieses Newsletters auch jemanden, der uns dabei mit juristischer Erfahrung unter die Arme greifen kann.
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